Warum das Bürgerbegehren gegen die Sabelschule wichtig ist

+++ Bürgerentscheid am 5.10.2025 +++

Wahlempfehlung, wenn Sie gegen den Bau der privaten Sabelschule in Taufkirchen sind.

Liebe Taufkirchnerinnen und Taufkirchner,

die Diskussion über die geplante Bebauung des Feldes zwischen Oberweg und Münchener Straße bewegt derzeit viele Menschen in unserer Gemeinde. Die Fläche soll nach den Plänen der Gemeinde für den Bau eines privaten Bildungscampus der Sabel Schulen verwendet werden. Das Bürgerbegehren dagegen wurde erfolgreich eingereicht und der Bürgerentscheid auf Sonntag, den 5.10.2025 festgelegt.

Aber warum ist es so wichtig, dass so viele Taufkirchner dieses Bürgerbegehren unterstützen?

1. Schutz von Überschwemmungsflächen statt Bebauung

Laut dem rechtsgültigen Flächennutzungsplan (FNP) ist diese Fläche ausdrücklich als „Grünfläche mit ökologischer Funktion – Grünlandnutzung empfohlen“ ausgewiesen. Damit erfüllt sie eine wichtige Funktion als Retentionsfläche für Starkregen und Hochwasser. Angesichts zunehmender Starkregenereignisse ist das ein entscheidender Punkt. Hintergrund: Wie auf der Seite taufkirchen.info berichtet, hat Starkregen im Juni 2024 bei vielen Taufkirchnern Keller und Tiefgaragen überflutet — ein Anwohner berichtete sogar von einem Schaden von 165.000 Euro. Die Feuerwehr musste damals das Wasser vom Hachinger Bach ausgerechnet auf dieses Feld leiten, um andere Wohngebiete zu schützen. Gerade weil diese Fläche genauso tief liegt wie die festgesetzten Überschwemmungsgebiete auf der anderen Straßenseite, sollte sie auch künftig für den Hochwasserschutz freigehalten werden. Daher sind wir gegen den sogenannten Bildungscampus Taufkirchen. Wir trafen diese Entscheidung nicht leichtfertig, sondern gut überlegt. 

2. Nachhaltige Stadtplanung statt Versiegelung

Eine Bebauung würde rund 80 % der Fläche versiegeln. Laut Umweltbericht würde das die Funktion der Fläche als Kaltluftentstehungsgebiet und Versickerungsfläche für Regenwasser zerstören. Für die Menschen im Tal Taufkirchens bedeutet das: weniger Frischluft, mehr Hitzebelastung und zusätzliche Gefahren durch Starkregen.

Fakten aus den Gutachten: 

• „Durch die zusätzliche Flächenversiegelung wirkt sich die Planung negativ auf die klein-klimatische Situation aus.“ (Umweltbericht, S.32)
• „Hohe Grundwasserstände sind zu erwarten“ (Umweltbericht, S.11).

Leider stimmte der Gemeinderat aktiv dagegen ein hydrogeologisches Gutachten für alle Bauvorhaben zusammen zu erstellen, wie dies von Bürgern, die von überfluteten Kellern und Tiefgaragen betroffen Areale, gefordert worden war.


3. Verkehr und Parkdruck steigen dramatisch

Die Verkehrsuntersuchung zum Bauvorhaben prognostiziert:

• +36 % mehr Verkehr am Oberweg
• Bis zu 1000 Kfz-Fahrten pro Tag. Geplant sind jedoch nur ca. 65 Parkplätze — für 250 bis 280 Lehrkräfte reicht das bei weitem nicht aus.

Die Folge: Parkplatzdruck in den umliegenden Straßen, zusätzlicher Verkehr und ein hoher Rückstau auf der Waldstraße.


4. Bedarf an weiterer Schule?

Taufkirchen hat bereits Zugang zu allen relevanten Schulformen. Auch das von den Sabel-Befürwortern angedeutete Gymnasium ist bisher im Bebauungsplan gar nicht vorgesehen und in den Nachbargemeinden gibt es ein ausreichendes Angebot an kostenlosen Gymnasien. Warum also hier noch mehr Beton für eine Schule nur für die Kinder, deren Eltern die hohen Schulgebühren von etwa 5.000 € im Jahr zahlen können?

Ein Zeichen für eine lebenswerte Gemeinde

Viele Menschen unterstützen das Bürgerbegehren, weil es ihnen um den Schutz der Lebensqualität und den verantwortungsvollen Umgang mit unserer Natur geht:

• Keine leichtfertige Versiegelung von überflutungsgefährteten Flächen
• Keine zusätzliche Verkehrsbelastung
• Kein Verlust eines wichtigen Naherholungs- und Kaltluftgebiets

Das Bürgerbegehren steht für eine zukunftsfähige Planung, die Klima, Wasser und Natur berücksichtigt.


Jetzt sind Sie gefragt!

Der Bürgerentscheid findet am Sonntag, den 5.10.2025 statt. Es geht um die Zukunft unserer Gemeinde — um Klimaschutz, Lebensqualität und Sicherheit vor Hochwasser. Stimmen Sie ab!

Anbei Videoaufnahmen der Starkregenereignisse von 2024

Flutschäden + Bauvorhaben
auf einer Karte

Flutschäden 2024 einsehen (orange und grüne Pins)
sowie Bauvorhaben (blaue Pins)

Wir gehen davon aus, dass die immer weitere Bebauung der Grünflächen die Überschwemmungsgefahr weiter steigern wird, da dass Wasser bei Starkregen immer weniger Fläche hat und somit in Richtung der Gebäude abfließt.

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