Hallo Frau Lettenmayer,
wir haben uns an der Bürgerinitiative zweimal beteiligt, aus Überzeugung. Unsere Grundwasserprobleme werden Ihnen vermutlich nur wenig helfen. Betroffen sind in unserer Demossiedlung am Oberweg/Bahnhof-Egerländerstraße ca. 20 von 36 Häusern. Dabei hatten wir am Oberweg erstmals seit rund 40 Jahren einen Wassereinbruch. Andere Häuser in der Siedlung waren schon früher betroffen, aber niemals so intensiv wie diesmal.
Unsere Häuser wurden 1980 bis 82 gebaut. Durch die Wasserprobleme am Heimgarten wurden wir schon kurz nach dem Einzug auf die kritische Lage ausmerksam und haben ca. seit 1985 bis 1998 gegen Demos wegen fehlender weißer Wanne geklagt. Zweimal wurden Gutachten zur Grundwassergefährdung eingeholt, die das hohe Risiko jeweils bestätigt hatten. Demos hat mit scharfen Anwälten immer alles bestritten. Schließlich landeten die Prozesse zweimal in Karlsruhe mit Anerkennung der Gefährdung, aber einem Vergleich, der uns in etwa die Gutachter-, Anwalts-und Gerichtskosten eingebracht hat. Technisch kann die weiße Wanne nicht nachgerüstet werden. Die Sanierungsvorschläge aktuell -von verschiedenen Firmen- geben in keinem Fall eine Garantie zur Dichtheit, Versicherung gegen Grundwasser gibt es nicht. Wir bleiben auf dem Schaden sitzen.Wir haben einen Verein, der seit Ende der achtziger Jahre 2 Pegel betreibt. Das Grundwasser hat sich mehrmals nahezu bis zur Unterseite der Bodenplatte bewegt. Laut Gutachten fließt unser Grundwasser von Süden nach Norden; gefährlich ist im Frühjahr die Zeit der Schneeschmelze in den Bergen, wenn es dann noch zusätzlich stark regnet. Durch den KLlimawandel ist jetzt die Dauergefährdung mittels Starkregen gegeben.
Unser Schaden beträgt laut letztem Angebot 165.000 €, wenn man Estrich und Bodenplatte entfernt. Selbst die wenigen Parteien, die sich dazu entschlossen haben, sind noch nicht saniert. Es kann noch teuerer werden. Wir sind alt und wollen uns den großen Umbau nicht antun. 20 mal 165 T€ ergibt allein für unsere Siedlung 3 Mio Schaden. Die Gemeinde hat den Schaden zumindest vergrößert durch die Flutung der Flächen am Heimgarten.
Die früheren Gutachter, die Gemeinde und Demos sprachen von einer Vermindung des Risikos durch die Bebauung. Inzwischen ist der Oberweg komplett bebaut, das Wasser sollte abgehalten werden -sagt man jetzt ja auch für das strittige Baugebiet. Am Keltenring hat man sogar eine weiße Wanne gebaut, dennoch mußte die Tiefgarge bereits nach wenigen Jahren für ca 1 Million € saniert werden. Alle Tiefgaragen am Oberweg mußten saniert werden. Die Gemeinde versteckt sich hinter dem Wasserwirtschaftsamt, will bauen, hat das Thema Altenheim verschleppt und steht mit dem Rücken zur Wand. Dazu kommen die Interessen der Grundstücksbesitzer.Ca. 2 Stunden nach der Flutung am Heimgarten- wir haben ein Mitglied der Feuerwehr Tfk im Verein- brach bei uns das Grundwasser ein. Es strömte 3-4 Tage ununterbrochen aus einer Druchführung durch die Bodenplatte und aus mehreren Gebäudefugen. Wir hatten durch starken Arbeitseinsatz kein stehendes Wasser, aber das Wasser breitete sich über allle Böden aus. Durchfeutete Wände, kaputte Böden und Türstöcke sowie durchfeuteter Hausrat und Kellerinhalt waren die ersten Folgen. Wir haben mit 4 großen Trocknungsgeräten und 3 Heizgeräten über 2 Monate getrocknet. Allein die Mietkosten für die Geräte mehr als 4.500 €, dazu Stromverbrauch für ca. 1000 €. Neuer Fußboden im Hobbyraum 2.500 €, neue Türstöcke 3.000 €. Und: keine Sicherheit in der Zukunft.
Taufkirchen ist im alten Ortsteil ein denkbar schlechtes Baugebiet. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!
Mit freundlichen Grüßen
Immer über aktuelle Bürgerbegehren und Vorhaben informiert.